Die 3 häufigsten Arten von Fliegen: Aber, wie viele Fliegenarten gibt es eigentlich?

Das typische Summen von Fliegen in Haus, Hof und Garten kennt jeder! Fliegen (Brachycera) findet man fast überall. Sie sind Insekten und gehören zusammen mit den Mücken (Nematocera) zur Ordnung der Zweiflügler (Diptera). Ihr gemeinsames Kennzeichen ist, dass beide Gruppen nur zwei Vorderflügel besitzen und die Hinterflügel verkümmert sind. Fliegen haben sechs Beine, an denen sich auch Sinneszellen befinden. 

Der Artenreichtum von Fliegen ist sehr groß. In Deutschland gibt es rund 5000 verschiedene Fliegenarten, die sich teilweise gravierend in Aussehen und Lebensweise unterscheiden. Darunter befinden sich sowohl Schädlinge als auch Nützlinge. Manche Arten können leider auch Krankheiten übertragen.

Fliegen sind Bestandteil der Natur und dort ungemein nützlich. Sie zersetzen organische Stoffe, sind wichtige Bestäuber und Futter für andere Tiere. In Haus und Wohnung jedoch werden die fliegenden Insekten schnell zur Plage.

Häufige Fliegenarten, die dir mit Sicherheit schon einmal begegnet sind

1. Die gemeine Stubenfliege (Musca domestica)

Diese Fliegen sind Vertreter der Familie der Echten Fliegen. Es gibt sie überall auf unserem Planeten. Sie sind schwarz und ihre Körpergröße variiert zwischen 6-7 mm. Diese Fliegenart hat eine Lebensdauer von 6 bis 42 Tagen.

Zur Fortpflanzung und als Eierablage bevorzugt die Stubenfliebe faulende Stoffe, somit auch gerne Fleisch oder Aas. Genügend Nahrung für die Larven bieten auch andere Lebensmittel oder Kompost, die von dieser Fliege ebenfalls gerne als Brutstätte genutzt werden.

Diese Fliegen können eine Gefahr darstellen, da sie leider auch Krankheiten übertragen. Dazu gehören unter anderem gefährliche Infektionskrankheiten wie Typhus, Cholera oder Kinderlähmung. Der Grund hierfür ist, dass die Stubenfliege sich unter anderem besonders gerne in Umgebungen aufhält, wo sich Kot, Schweiß oder Eiter aus Wunden befindet.

  • Lebensraum: weltweit sehr häufig, fast überall anzutreffen
  • Äußere Kennzeichen: Zweiflügler (Diptera), grau bis schwarz gefärbter Körper mit vielen Borsten, vier dunkle Längsstreifen auf dem Rücken, große rote Facettenaugen, ein Flügelpaar
  • Körperlänge: 7 bis 9 Millimeter
  • Ernährung: menschliche Speisen, Abfälle, Exkremente, Mist
  • Besonderheiten: immens schnelle Reaktionsgeschwindigkeit, fünfmal schneller als der Mensch

So wirst du Stubenfliegen wieder los

Damit Fliegen erst garnicht in dein Zuhause eindringen, empfiehlt sich eine gewisse Ordnung und Hygiene, d. H. Lebensmittel oder Essensreste sollten nicht offen herumstehen, der Tisch sollte nach dem Essen gereinigt und Obst und Gemüse abgedeckt werden. Im Sommer gilt es darauf zu achten, dass die Mülleimer häufiger geleert werden, damit aus eventuell dort abgelegten Eiern keine Larven schlüpfen bzw. Eier erst garnicht abgelegt werden können.

Weiterhin helfen Duftbarrieren am Fenster oder auf dem Balkon dabei, dass Fliegen draußen bleiben. Den Duft von Lavendel, Basilikum oder auch Gemüsepflanzen wie Tomaten mögen Fliegen überhaupt nicht. Mit diesen Pflanzen wird man im Übrigen auch Mücken los. Geranien am Fenster oder auf dem Balkon haben sich gegen Fliegen als sehr effektiv herausgestellt, denn sie halten die Zweiflügler auf Abstand.

Sind Stubenfliegen bereits im Heim, kann man sie mit Fliegenfallen (Klebefallen) oder fleischfressenden Pflanzen bekämpfen. Hat man keine Pflanze zur Hand, dann wirken auch ätherische Öle, wie Eukalyptus- oder Lavendelöl. Da diese Insekten keinen Luftzug mögen, kann es bereits helfen, wenn man gegenüberliegende Fenster offen lässt. Und da ist natürlich noch das bewährte Fliegengitter, das man an Fenster- oder Balkontüren anbringen kann. Wer es ganz schonend mag, der kann die Stubenfliegen auch mit einem Glas einfangen und dann nach draußen bringen.

2. Die Schmeißfliege (Calliphoridae)

In Deutschland gibt es rund 45 verschiedene Schmeißfliegen. Diese Art von Fliegen wird von geruchsintensiven, organischen Materialien angelockt, woher auch ihr Name stammt. Schmeißfliegen sind überwiegend metallisch glänzend blau oder grün gefärbt. Augen und Flügel sind sehr gut ausgebildet, als Mundwerkzeuge besitzen sie einen Leck- bzw. Saugrüssel.

  • Lebensraum: in menschlicher Nähe
  • Ernährung: Aas, aber auch Nektar und Pollen
  • Körperlänge: 5 bis 11 Millimeter
  • Äußere Kennzeichen: metallisch goldgrün
  • Besonderheiten: häufig in der Forensik verwendet

So wirst du Schmeißfliegen wieder los

Um Schmeißfliegen den Garaus zu machen, eignen sich UV-Lampen, Fliegenfallen, Insektensprays und Fliegenstrips. UV-Lampen sind, wenn sachgerecht angewendet, umwelt- und anwenderfreundlich. Das UV-Licht lockt Schmeißfliegen an und sie fliegen direkt auf die Lampe zu, wo sie dann auf einer Klebefolie haften bleiben. In Deutschland ist die Verwendung von UV-Lampen im Freien nach der Bundesartenschutzverordnung nicht zulässig, da auch nützliche Insekten angezogen und getötet werden.

3. Bohrfliegen (Tephritidae)

Die Familie der Bohrfliegen, zu denen auch Fruchtfliegen gehören, umfasst im mitteleuropäischen Raum rund 68 Gattungen mit 264 verschiedenen Arten. Viele davon werden in Landwirtschaft und Obstbau als Schädlinge betrachtet. Die madenähnlichen Larven von Fruchtfliegen & Co. leben komplett im Inneren von Pflanzen und Früchten. Signifikant für diese Fliegenarten sind die auffällig gezeichneten Flügel.

Für den Menschen stellen diese Fliegen keine Gefahr dar. Laut Experten sind die Mini-Insekten, wie Obstfliege, Taufliege, Gärfliege, Mostfliege oder Essigfliege, gesundheitlich unbedenklich. 

Beispiel Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi)

  • Lebensraum: Gärten mit Kirschbäumen, Kirschplantagen
  • Ernährung: Kirschen, mit Ausnahme von Schattenmorellen
  • Körperlänge: 4 bis 5 Millimeter
  • Äußere Kennzeichen: schwarz mit gelbem Schildchen, durchsichtige Flügel mit dunklen Bändern
  • Besonderheiten: wärmebedürftig, daher vor allem an warmen Standorten zu finden, Schädling

So wirst du Fruchtfliegen wieder los

Um Fruchtfliegen erst garnicht anzulocken, sollte man insbesondere im Sommer Obst lieber häufiger und in kleineren Mengen kaufen und, sofern die Obstsorte dies zulässt, sogar im Kühlschrank aufbewahren. Diese Fliegenart vermehrt sich nicht bei Kälte und bereits vorhandene Larven wachsen langsamer. Auch eine Obsthaube hilft, diese Fliegen vom Obst fernzuhalten. Speisereste sollten umgehend entsorgt und der Müll häufiger geleert werden, denn auch davon werden diese Arten angezogen. Die Larven der Fruchtfliege sitzen auf den Früchten, daher sollte Obst grundsätzlich vor dem Verzehr gewaschen werden.

Häufig gestellte Fragen

1. Wie nennt man diese kleinen, lästigen Fliegen in der Wohnung?

Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um die Fruchtfliege, auch Obstfliege, Taufliege, Gärfliege, Mostfliege oder Essigfliege genannt.

2. Können Fliegen beißen oder stechen?

Ja, etwa 10 Arten können beißen oder stechen. Darunter sind einige Bremsenarten, die gemeine Stechfliege (Stomoxys calcitrans) sowie einige Lausfliegenarten

3. Sind Fliegenstiche gefährlich?

Stiche von Stechfliegen, Bremsen oder Lausfliegen können sehr schmerzhaft sein. Die Insekten halten sich unter anderem auch auf Weidetieren, tierischen Exkrementen und Aas auf, daher kann ein Stich zu einer Infektion führen. Der Biss einer Hirschlausfliege kann bei Menschen Herzentzündungen hervorrufen. Entferne das Insekt und vernichte es. Kühle die Einstichstelle. Bei starken Schmerzen, Rötungen und Schwellungen suche einen Arzt auf.

4. Sind Fliegenlarven gefährlich?

Grundsätzlich stellen Larven von Fliegen keine Gefahr für den Menschen dar. Sollte man versehentlich welche mit der Nahrung verspeisen, kann es in seltenen Fällen zu Verdauungsbeschwerden kommen.

5. Was hilft sofort gegen Fliegen

Öle haben eine abschreckende Wirkung auf Fliegen. Insbesondere Eukalyptus- und Lorbeeröl können gegen diese Insekten helfen. Auch Lavendel hilft gegen Fliegen: Träufle ein paar Tropfen Lavendelöl auf ein Stück Stoff und verschließe es in einem Glas.

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